Craniosacrale Therapie

Craniosacrale Therapie - Praxis Annika Mende

Bei der craniosacralen Therapie handelt es sich um eine sehr sanfte und behutsame Art der Körpertherapie. Ihre Wurzeln findet die craniosacrale Arbeit in der Osteopathie. Sie enstand als ein Teilaspekt der osteopathischen Behandlung, wo insbesondere am Nervensystem zwischen Kopf und Kreuzbein gearbeitet wurde. Über das Craniosacrale System ist der Kopf (Cranium) durch die Wirbelsäule mit dem Kreuzbein (Sacrum) verbunden, daher der Name „Cranio-Sacral-Therapie“. Im Lauf der Zeit hat sich diese Therapieform aber als eigenständige Behandlungsform weiterentwickelt und geht mittlerweile weit über ihre Anfänge zwischen Kopf und Kreuzbein hinaus. Der Therapeut orientiert sich bei der Behandlung immer am craniosacralen Rhythmus, der ähnlich einer Atembewegung am ganzen Körper spürbar ist.  Er gibt Hinweise darauf, an welchen Körperstellen eine Behandlung notwendig ist.

Die Craniosacraltherapie kann sowohl bei einer Vielzahl von körperlichen Beschwerden als auch bei Beschwerden seelischer Natur wirksam sein. Die geschulten Hände eines Craniosacraltherapeuten erfühlen bei der Behandlung Verspannungen und Blockaden und lösen diese sanft und ohne Druck auf. Dies kann eine tiefe Entspannung und eine Neuausrichtung der Körpersturkturen zu Folge haben. Zusätzlich werden die Selbsheilungskräfte des Körpers aktiviert. Natürlich ist auch in der Craniosacraltherapie ein umfangreiches und fundiertes Wissen der Anatomie und Physiologie/ Pathologie im Körper notwendig. Auch wenn diese Art der Behandlung sehr sanft und ohne von außen sichtbare Bewegungen stattfindet, handelt es sich nicht um ein „Handauflegen“.

Ich empfinde die craniosacrale Körpertherapie als eine wunderbare Möglichkeit für Körper, Geist und Seele, tiefe Ruhe und Entspannung zu erfahren und in einen Raum der Stille und des Wohlbefindens einzutauchen. Nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Säuglinge und Kinder ist diese schmerzfreie Art der Behandlung zu empfehlen. Meist reichen wenige Sitzungen aus, bis die Beschwerden behoben sind.

Was ist der Unterschied zwischen Osteopathie und Craniosacraltherapie?
Beide Therapieformen haben immer die Wiederherstellung eines physiologischen und funktionellen Gleichgewichts und die Anregung der Selbstheilungskräfte zum Ziel. 

Die Osteopathie verfolgt den Ansatz über die körperlich- strukturelle Beziehung. Ein häufig zitierter Satz von Andrew T. Still, (Begründer der klassischen Osteopathie) ist:
„Die Körperstruktur bestimmt die Funktion und die Funktion formt die Struktur“. 
Bei der Behandlung wird in der Regel in einer bestimmen Abfolge am Körper „manipuliert“. Hier steht der funktionelle Zusammenhang des Bewegungsapparates im Vordergrund.
Eine Änderung der Behandlungsposition ist häufig erforderlich und somit befindet sich der Patient stets mit seinem Bewußtsein im normalen Wach-Zustand.

Die Craniosacraltherapie, so wie ich sie praktiziere, basiert auf einer achtsamen, respektvollen und sensiblen Berührung, die nachhaltige Heilungsprozesse in Gang setzen kann. Niemals wird manipuliert oder eine schmerzhafte Berührung ausgeübt. Bei meiner Arbeit berücksichtige ich auch immer die mentalen und emotionalen Aspekte, die für mich ein wichtiger Teil der Gesundheit darstellen. Häufig habe ich schon erlebt, dass sich Emotionen im Körpergedächtnis festsetzen und erst das Ansprechen eines Themas und das damit verbundene Auflösen einer Blockade, zu einem Heilimpuls führen kann. Dies könnte z. B. nach einer traumatischen Erfahrung, einer schwierigen Geburt oder einer belastenden Lebenssituation der Fall sein.
Bei der Craniosacraltherapie liegt der Patient meist in Rückenlage und gleitet während der Behandlung sanft in einen tiefen, schlafähnlichen Entspannungszustsand.

Für wen ist diese Therapieform geeignet?
Bei jung und alt ist die craniosacrale Therapie anwendbar. Hier gibt es keine Altersbegrenzung. Bereits kurz nach der Geburt kann mit der craniosacralen Therapie begonnen werden, denn es handelt sich um eine sehr sanfte und trotzdem effektive Therapieform.

Warum ist eine Craniobehandlung bei Säuglingen sinnvoll?
Nicht immer verläuft eine Geburt so, wie es sich die werdenden Eltern vorgestellt haben. Manchmal wird die Geburt für Eltern und Kind zu einem höchst emotionalen, sogar traumatischen Erlebnis, mit dem nicht selten körperliche und/ oder seelische Beschwerden einhergehen. Gerade bei Säuglingen ist es sinnvoll, nach der Geburt eine craniosacrale Therapie in Anspruch zu nehmen.  Der enorme Druck, der bei der Geburt auf den Kopf des Kindes ausgeübt wird, kann nicht nur Auswirkung auf die Form des Kopfes, sondern auch andere Körperregionen haben.  

Was ist das Craniosacrale System?
Der Kopf (Cranium) ist über die Wirbelsäule mit dem Kreuzbein (Sacrum) verbunden. Die Schädelknochen und die Wirbelsäule sind wie eine harte Hülle oder ein stützendes Gerüst. Vom Gehirn ausgehend zieht ein Teil des Nervensystems durch die Wirbelsäule und belebt durch Nervenimpulse den ganzen Körper. Erst die Zusammenarbeit von Nervensystem und Muskulatur macht aus dem Skelett eine funktionierende und lebendige Einheit. Dies wurde mir zum ersten Mal bewusst, als ich mich im Anatomieunterricht fragte, warum das Anatomieskelett nicht von allein stehen konnte, sondern aufgehängt werden musste.
Während man lange davon ausging, das insbesondere die Schädelknochen im Laufe des Lebens verknöchern und somit unbeweglich werden, stellte der Arzt und Gründervater der Ostheopathie William Sutherland fest, dass alle Strukturen im Körper, und insbesondere die Schädelknochen, von einer sehr sanften und rhythmischen Bewegung durchdrungen werden. Dieser Rhythmus erstreckt sich ausgehend vom Gehirn über die Wirbelsäule zum Kreuzbein und ist von dort ausgehend in allen Körperteilen vom Kopf bis zum kleinen Zeh spürbar. Diesen Rhythmus nannte er „craniosacralen Rhythmus“.

Wie wird mit dem craniosacralen Rhythmus gearbeitet?
Als Craniosacraltherapeutin arbeite ich immer mit meinen Händen. Sie sind meine Werkzeuge mit denen ich den cranisacralen Rhythmus wahrnehme. In meinen ersten Ausbildungsstunden als Cranio-Therapeutin fragte ich mich oft „Wo soll denn da ein Rhythmus sein“? Doch es ist ähnlich wie bei einem Blinden, der lernt mit seinen anderen Sinnen die Welt wahrzunehmen. Meine Hände mussten erst eine Sensitivität entwickeln. Heute nehme ich mit meinen Händen wahr, in welchem Zustand sich die einzelnen Strukturen des Körpers befinden. Dazu beginne ich meist an den Füßen des Patienten. Ich verschaffe mir zuerst einen Überblick über den allgemeinen Zustand im Körper und palpiere (betaste), ob ich den Rhythmus überall im Körper gleich wahrnehmen kann. Bei Anspannungen oder Blockaden ist der Rhythmus verändert wahrnehmbar und meine Aufgabe besteht darin, durch verschiedene Techniken sanft und ohne Druck die Blockade zu lösen. Umso mehr die Blockaden und Spannungen im Körper gelöst werden, stellt sich auch für den Patienten eine deutlich spürbare Entspannung und Stille ein und körperliche Beschwerden und Schmerzen verschwinden. Das ist es auch, was der Begründer der Ostheoapthie meinte, als er sagte „Struktur und Funktion bedingen sich gegenseitig“. Der ganze Körper besteht aus unterschiedlichen Gewebsstrukturen, deren Funktion und Form untrennbar miteinander verbunden sind. Wenn die Körperstruktur eingeschränkt ist, hat dies auch eine Auswirkung auf die Funktion des Körpers.

Grenzen meiner Behandlung:
Akute Infektionen, Unfälle, schwere Erkrankungen und schwere psychische Beeinträchtigungen gehören in die Hand eines Schulmediziners. Diese kann ich nur unterstützend begleitend.

 

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